Wurzelbehandlung – mikroskopische Endodontie

Warum eine Wurzelbehandlung?

Eine Wurzelbehandlung bzw. Wurzelkanalbehandlung ist manchmal notwendig, wenn ein Zahn z.B. durch Karies oder ein Trauma so stark beschädigt ist, dass das Zahnmark (Pulpa) verletzt ist oder aber, wenn der Zahn bzw. das Zahnmark bereits abgestorben oder durch Bakterien infiziert ist.  Bei diesem Eingriff wird der Zahn betäubt, so dass die Behandlung nicht schmerzhaft ist. Somit ist die Wurzelbehandlung bzw. Wurzelkanalbehandlung eine bewährte Therapie, um einen Zahn statt ihn zu ziehen noch viele Jahre funktionstüchtig zu erhalten.

Was ist das Ziel moderner Endodontie?

Ziel der Behandlung ist es, den Zahn im inneren, also das komplette Wurzelkanalsystem zu säubern und von abgestorbenen, infiziertem Gewebe zu befreien und zu desinfizieren. So können Schmerzen und andere Beschwerden vermieden werden. Anschließend wird das Kanalsystem des Zahnes möglichst bakteriendicht verschlossen, um eine erneute Entzündung zu verhindern. Bei bereits wurzelbehandelten Zähnen, die erneut eine Entzündung an der Wurzelspitze haben, kann eine Revision solche Zähne retten. Dabei wird die alte Wurzelfüllung entfernt und die Wurzelkanäle werden desinfiziert und von Bakterien befreit, gereinigt und erneut gefüllt. So kann ein chirurgischer Eingriff, wie z.B. eine Wurzelspitzenresektion, vermieden werden.

Wurzelbehandlung

Wo liegt die Schwierigkeit dabei?

Zahnwurzeln sind höchst komplexe Strukturen. Neben ein bis drei Hauptkanälen besitzen die meisten Wurzeln noch kleine Nebenkanäle, die meist nur mit einem OP-Mikroskop zu finden sind. Bei der herkömmlichen Methode der Kanalsäuberung hat der Zahnarzt mehr oder weniger „blind“ versucht, in den relativ dünnen Kanälen mit feinen Nadeln das abgestorbene und infizierte Zahninnere, also das Nervgewebe, zu entfernen. Dabei war es mangels Kontrollmöglichkeit oft möglich, dass Gewebereste im Wurzelkanal zurückblieben, die dann nach Verschluß des Zahnes teilweise zerfielen bzw. verwesten. Die dabei entstehenden Giftstoffe bzw. die zurückgebliebenen Bakterien können dann über die Wurzelspitze in den Kieferknochen gelangen und führen über kurz oder lang zu einer erneuten Infektion, die dann wiederum Ursache für Beschwerden, Schmerzen oder Entzündungen sein kann. Wenn man bedenkt, dass das Kanalsystem eines toten Zahnes mehrere hundert Keimspezies beherbergen kann, wird klar, dass ohne weitere Hilfsmittel ein Erfolg einer Wurzelbehandlung eher zweifelhaft ist.

Was machen wir anders?

Da die Anatomie einer Zahnwurzel auf Grund oft vorhandener Seitenkanäle oder zusätzlicher Kanäle äußerst komplex ist, abeiten wir mit einem Dentalmikroskop, daher auch „mikroskopische Endodontie“. Nur so ist gewährleistet, dass alle Kanäle gefunden und entsprechend aufbereitet werden können, ohne das Gewebereste zurückbleiben, denn letztlich kann man nur das ausreichend säubern und desinfizieren, was man auch gut sieht. Außerdem benutzen wir hoch flexible Nickel-Titaninstrumente, die nur einmal pro Patient benutzt werden. Dies ist zum einen hygienischer, außerdem können so Insttrumentenfrakturen verhindert werden. Für eine wirkungsvolle Desinfektion benutzen wir hoch wirksame Spüllösungen. Abschließend werden die Kanäle mittels eines speziellen Verfahrens dicht verschlossen, so dass meist selbst Seitenkanäle abgedichtet werden können.

Auch bereits wurzelbehandelte Zähne, die sich im Laufe der Jahre wieder infiziert haben können wir revidieren, um den Erhalt dieser Zähne zu sichern.

Mikroskop

Was passiert nach einer Wurzelbehandlung

Zähne, die wurzelbehandelt sind, haben oft eine lange „Karriere“ hinter sich und sind meist in einem sehr schlechten Zustand. Deshalb empfielt es sich oft, diese Zähne mittels einer Teilkrone oder Krone oder ähnlichem Zahnersatz zu versorgen, damit es zu keiner Fraktur kommt, denn die tägliche Kaubelastung, die auf einen Zahn täglich wirkt, ist nicht unerheblich. Überkronte Zähne können dann bei entsprechender Pflege noch viele Jahre ihren „Dienst“ verrichten.

Zahlt dies meine Krankenkasse?

Die moderne Endodontie kann heutzutage mit hoher Wahrscheinlichkeit das Überleben eines Zahnes bewirken, ist aber auch ausgesprochen aufwändig. Dieser Aufwand wird daher meist nur zu einem kleinen Teil von den Krankenkassen bezuschusst. Für einen individuellen Kostenvoranschlag fragen Sie daher bitte Ihren Behandler.